Wie bin ich zur Scherer-Bünting-Orgel gekommen..

Der Pfeifenpate und Unterstützer unserer Scherer-Bünting-Flentrop-Orgel M. S. aus Königswusterhausen berichtet wie er zur Orgel in Mölln gekommen ist. Lesen Sie seinen interessanten Beitrag …..


Wie bin ich zur (vorm.) Scherer-Büntig-Orgel gekommen..

Wie immer spielen ganz andere Gegebenheiten und Wechselspiele im Leben eine Rolle und Anknüpfungspunkte.

Ein bissig-humorvolles Essay von Roger Willemsen (deutscher Publizist, Fernsehmoderator und Filmproduzent, gest. 2016) über Mölln/Eulenspiegelstadt war erster Anlaß, auf der Rückfahrt von HH von der Autobahn ab- und in Mölln einzufahren.

Die Städtchenbesichtigung des freundlichen Altstädtchens endete in St. Nicolai und dem großen Erstaunen bei dem Blick zur Lücke über der W-Empore. Die Darstellung von Ausstellungsstücken, Geschichte, Spendentafel, die Beschäftigung mit der Vorgeschichte der Orgel, nicht zuletzt das Engagement des Orgelbauvereins hatten schnell zu dem Entschluß geführt, etwas zur Restaurierung beizutragen. Im Hinterkopf war schon immer die Vorstellung, mich in eine Orgelrestaurierung einzubringen. Bisher hatte ich noch nichts Passendes (gut erreichbares) gefunden.

Die ersten meiner Pfeifenpatenschaften fanden sich für die gotischen Pfeifen „B-A-C-H“.
Dann fügte sich eins zum anderen (s. o … das Leben) bzw. eine zur anderen.

Der Orgelbauverein lud ein zur Besichtigung der Werkstatt Flentrop in Zaandam, Holland.
Es war ein Highlight, von Erik W., dem Chef, und den Mitarbeitern die Abläufe in Orgelbau und -restaurierung ganztägig detailliert dargestellt zu bekommen und zu besichtigen.

Etwas später wurde mein PKW entwendet. Da kein Ersatz für erforderlich gehalten wurde, nutzte ich die Erstattung der Versicherung für Bahncard und weitere Pfeifenpatenschaften.

Zufällig fand sich beim Schrank aufräumen eine dort deponierte Rücklage für Problemfälle.
Was tut man sinnvollerweise damit? – etwas für „Marie“, wie ich sie nenne.

Im Verlauf der Restaurierung und dem Einbau wurde auch eine Entscheidung fällig, wie die völlig verwurmten Schleierbretter ersetzt werden sollten , nur ausgesägt oder geschnitzt. Mit einer kleinen Entscheidungshilfe meinerseits wurden sie von einer fachkundigen Werkstatt den Originalen nahekommend geschnitzt.

Die regelmäßigen Besuche zur Verfolgung des Einbaufortschritts und der Feinarbeiten, die Orgelweihe 2022, div. wunderschöne Konzerte mit namhaften Organisten, Bälge treten und gewonnene Freunde in Mölln waren schon Entschädigung für den Einsatz und hinterlassen eine enge Bindung an die geliebte Marie.

Und nicht zu vergessen, ein großes Lob für den unermüdlichen Einsatz des Orgelbauvereins, dieses Schmuckstück der Nachwelt zu erhalten.

Weiterhin viel Freude den Gästen und alles Gute für Marie. Möge sie lange gespielt, gepflegt und erhalten werden.

M. S., Königs Wusterhausen (größter bekannter Vorort von KW im Norden ist Berlin)
im August 2023

Ps: Übrigens, wer ein Geldstück in die Rinde der Eulenspiegel-Linde vor St. Nicolai steckt und diese dreimal gegen den Uhrzeigersinn umkreist, dem geht das Geld nie aus. Bisher hat es geholfen ;)… In Not kann man in der Rinde verbliebenes Kleingeld raus kratzen…
Marie kann das alles nicht. Da mußten die Paten helfen.