Viel los an der Orgel

Zum einjährigen Jubiläum der Scherer-Bünting-Orgel kam meine orgelbegeisterte Freundin Cäcilia zu Besuch: „Eure Orgel ist wahrlich ein Meisterwerk! Ich bin vollkommen begeistert. Die Klangfarben der historischen Register sind so lebendig, alle individuell, und ermöglichen trotzdem vielfältige Kombinationsmöglichkeiten und Wechselwirkungen. Ich habe einen Orgelbauer aus Dresden sagen hören, dass er sich nicht hat vorstellen können, dass aus dem Konglomerat an Pfeifen so unterschiedlicher Zeiten und Erbauer wieder ein so in sich stimmiges Instrument hat entstehen können!


Und nicht nur dass: Auch die von der Firma Flentrop zwar an historischen Vorbildern orientierten, aber neu geschaffenen Pfeifen ergänzen und bereichern den vorhandenen Bestand nahtlos. Ihr solltet die Firma Flentrop bei der Nennung der Orgel nicht unter den Tisch fallen lassen!“ „Liebe Cäcilia, dem kann ich nur beipflichten! Und Thimo Neumann, unser Kantor, hat das auch schon in die Tat umgesetzt: Im Flyer für die diesjährige Kirchenmusiksaison spricht er immer von der „Scherer-Bünting-Flentrop-Orgel“. „Okay! Bisschen lang ist der Name ja, aber immerhin kommt dadurch gut zum Ausdruck, dass viele verschiedene Orgelbauer ihre Spuren hinterlassen haben. Da kann ich nur hoffen, dass viele Menschen sich von dem Flyer oder anderen Hinweisen anregen lassen und Möllns neue ‚Hörenswürdigkeit‘ live erleben!


Euer Kantor hat ja wirklich ein breites Angebot auf die Beine gestellt: Eine Konzertreihe mit jeweils einem großen Orgelkonzert mit renommierten Künstler*innen meist um 17:00 Uhr am letzten Sonntag im Monat, dann die Reihe mit den Marktmusiken, bei der im Sommerhalbjahr mittwochs um 11:00 Uhr im vierzehntägigen Turnus Studenten eine halbe Stunde Orgelmusik spielen. Auch Konzerte für Orgel und Instrumente habe ich gesehen. Und im Gottesdienst und bei Trauungen kommt sie doch bestimmt auch zum Einsatz, oder?“ „Aber selbstverständlich! Gelegentlich gibt es sogar die Möglichkeit zum Mitmachen: Bei Calcanten-Gottesdiensten wird der Motor der Orgel ausgeschaltet und die Bälge werden wie früher mit Menschenkraft getreten. Dazu haben wir inzwischen sogar eine Calcantengilde gegründet. Wer die Orgel gerne selber einmal auf diese Weise mit Luft versorgen möchte, kann sich gerne bei Kantor Thimo Neumann oder dem Orgelbauverein melden. Neue Mitglieder in der Gilde sind herzlich willkommen.“ „Da bleibt doch nur, es jetzt mit Paul Gerhardt zu halten, der ja schon in EG 58 gedichtet hat: „Nun lasst uns gehen und treten…“.

Hartmut Ledeboer