Schwerter zu Pflugscharen…
…über Recycling bei der Orgelrestaurierung
Nein, Schwerter, die sich zu Pflugscharen umschmieden ließen, finden sich natürlich nicht in einer Orgel, nicht einmal in einer, die so alt wie unsere Scherer-Bünting-Orgel ist! Dafür gibt es hier andere Teile, die sich zum Recycling eignen: Da sind zuallererst die wertvollen Pfeifen, deren älteste bis in die Zeit der Gotik, ins frühe 15. Jh. datiert werden können (So alte Prospektpfeifen wie unsere gibt es sonst nirgends auf der Welt!). Diese und auch jüngere Pfeifen („jünger“ heißt in diesem Fall: 250 – 500 Jahre alt…) kommen natürlich wieder zurück in die Orgel, und zwar an den Platz, für den sie eigentlich einst gebaut worden sind. Im Laufe der Geschichte haben viele Pfeifen bei Umbaumaßnahmen eine Wanderung durch die Orgel hinter sich!
Aber auch Teile, die in der restaurierten Orgel keine Verwendung finden werden, müssen nicht zwangsläufig auf dem Müll landen! Deshalb lautet hier die Devise: Windkanäle zu Vogelkästen! Welcher Höhlenbrüter träumt nicht von einem soliden und geräumigen Eigenheim, das in liebevoller Handarbeit renoviert wurde und sofort bezugsfertig ist? Auch als individuelle Blumenkästen können ehemalige Windkanäle Verwendung finden. Und Türen des Gehäuses können beispielsweise zu einem dekorativen Bilderrahmen werden. Gegen eine Spende zur Unterstützung der Scherer-Bünting-Orgel können Sie sich am Recyclingprozess der Orgel beteiligen. Um diese Dinge zu bekommen, wenden Sie sich einfach mit einer Mail an den Orgelbauverein: info@orgelbauverein-moelln.de. Dort erfahren Sie auch mehr über das Restaurierungsprojekt, über eine Orgelpfeifenpatenschaft, falls Sie noch ein Weihnachtsgeschenk für sich oder andere suchen. Damit können Sie ganz konkret Ihrer Wunschpfeife dazu verhelfen, ihr „Recycling“ durch die Orgel zu beenden und wieder an dem Ort anzukommen und zu klingen, an den sie gehört.
Hartmut Ledeboer